Handwerk stark wie nie – die Trends 2022

Das Selbstbewusstsein des Handwerks zeigt sich auch optisch. Die Profis mögen Berufskleidung von starken Marken, die was leistet. Aber auch faire Kollektionen gewinnen an Bedeutung. Was 2022 bleibt – und was kommt.


Wirft man modisch erstmal einen Blick zurück, wird deutlich: In den letzten 15 Jahren gab es bei der Berufskleidung für die Branche Veränderungen in den Farbwelten, bei den Materialien und den Schnitten. Es ging seitdem klar in Richtung sehr moderne Optik und durchdachte Funktion. So haben bei den Profis Lässigkeit und Coolness Einzug gehalten. Das Thema Kleidung bekam in Bezug auf ihren Stellenwert jedenfalls einen erstaunlichen Schub – und das wird auch so bleiben. 

Marken und Selbstdarstellung 

Hierzu Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer Deutsches Mode Institut: „Interessant ist, dass insbesondere das Handwerk – in Zeiten der Corona Pandemie noch einmal mehr – einen immensen Zulauf erhalten hat. Um die Aufmerksamkeit des Handwerkers wird seitens des Kunden fast gebuhlt. Das gibt den Profis entsprechendes Selbstbewusstsein. Und das drückt sich auch in der Mode aus.“ Dabei geht es laut dem Modeexperten verstärkt um Präsenz und Außendarstellung. Sowohl vor dem Kunden als auch in sozialen Medien.  

Genau das treiben auch einzelne Hersteller und die Handwerkerprofis selbst voran. Entsprechend gefragt sind angesagte Marken und qualitativ hochwertige Kleidung. „Gerade im Handwerk entscheidet der Mitarbeiter sehr stark mit“, weiß Thomas Krause vom textilen Mietdienstleister DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH aus der Praxis. „Die Bereitstellung der gewünschten Kleidung wird immer mehr als Wertschätzung wahrgenommen.“ 

Design, Schnitte und Farben 

Und der Look? Bleibt lässig, cool und variantenreich. Laut Thomas Krause ist hier die Passform und der Komfort, insbesondere bei den Hosen, weiter großes Thema. Figurnahe, ergonomische Schnitte, erhöhte Dehnbünde für optimalen Sitz und Stretchanteile sind auch 2022 beliebt. Gibt es aktuell Lieblingsteile? „Es gibt individuelle Vorlieben. Entsprechende Auswahl sollten die Betriebe, die ein einheitliches Erscheinungsbild wünschen, deshalb auch möglich machen“, rät der DBL Experte. „Bundhose mit Hoodie, Shirt oder Fleecejacke sind bei vielen angesagt. Dennoch möchte manch ein Mitarbeiter nicht auf eine bequeme Latzhose in Kombination mit klassischer Bundjacke verzichten.“ 

Was ist mit Farben? Gedeckt punktet, laut Thomas Krause, modisch auch 2022. Schwarz. Dunkelgrau. Oliv. Blau. Braun. Dies gerne in Kombination mit großflächigen schwarzen Absätzen an Knien, Taschen oder Ärmeln. „Farbstarke Shirts und Sweater runden hier den firmeneigenen Auftritt passend ab.“ 

Thema: Faire Kollektionen 

Bleibt ein Thema, dass 2022 auch bei der Berufsmode noch stärker ins Visier genommen wird: die Nachhaltigkeit. „Eines der Megathemen dieses Jahrhunderts! Die Nachfrage nach nachhaltigen Materialien steigt“, meint Gerd Müller-Thomkins. „Es gibt bereits eine weitestgehende Erwartungshaltung an einen ökologischen Umgang mit Bekleidung. Jedes Unternehmen wird in Zukunft daran gemessen werden, wie nachhaltig es in Bezug auf Produktion, Arbeitsweisen und soziale Verantwortung agiert.“ 

Wie reagiert das Handwerk? „Wir haben mehr Nachfragen nach fairen Kollektionen – insbesondere von größeren Unternehmen, die sich zu entsprechend umweltbewusstem Verhalten verpflichten“, so Thomas Krause von der DBL. Der textile Dienstleister sieht sich hier selbst mit seinem nachhaltigen Mietkonzept – ressourcenschonende Pflege der qualitativ hochwertigen Textilien, Reparatur und langfristiger Einsatz aller Kleidungsstücke – gut aufgestellt. Und reagiert auf die Nachfrage mit immer mehr fairen Kollektionen, die er ins Mietsortiment aufnimmt. So kommen auch 2022 wieder neue Linien dazu. 

„Wir werden hier beispielsweise eine neue Kollektion anbieten, die neben sehr modernem Design maximale Funktionalität und Robustheit mitbringt – die Ansprüche der Branche also bestens erfüllt. Und die dabei aus 65 % recyceltem Polyester und 35 % fair gehandelter Baumwolle besteht“, so Thomas Krause. „So lässt sich ein cooler Look mit nachhaltigen Materialen also sehr gut kombinieren – und das in unserem bewährten Mietkreislauf einmal mehr!“ Eine Kombination, die in den kommenden Jahren wohl unverzichtbar wird. 


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