Mittwoch, den 04. Dezember 2019
So modebewusst wird 2020 im Gastrobereich
Auf in die 20er Jahre. Was sind textile Trends der Berufsmode? Geht es in der Gastronomie weiter mit Vintage-Lieblingen oder wird es futuristisch? Ein Ausblick.
Cleaner, kühler Look mit asymmetrischen Schnitten, metallisch funkelnde Gewebe und Schürzen, an denen jeder Fleck schon von weitem abprallt… Vielleicht hat man sich einst Kleidung für die Gastronomie im noch fernen Jahre 2020 so vorgestellt. Doch so sieht sie jetzt, wo dieses neue Jahrzehnt erreicht ist, nicht aus. Im Gegenteil.
„Alles was ‚handmade‘, also selbstgemacht und weniger aufgeräumt aussieht, ist angesagt“, meint dazu Maren Gewand, Bekleidungsingenieurin und Verkaufsleiterin bei DBL Ahrens in Elmshorn. „Es muss auch nicht perfekt, steif, gebügelt und gestärkt aussehen. Lieber etwas lässiger und authentisch, aber natürlich immer sauber gepflegt.“
Laut Expertin scheint sich die Mode also eher in die 20er Jahre des vorangegangenen Jahrhunderts zu sehnen, als in das neue Jahrtausend. Denn der Vintage-Look mit all seinen wertigen Materialien, kernigen Statements und echten, ganz unterschiedlichen „Typen“ ist in Gastronomie und Hotellerie beliebter denn je.
Die Optik – ein Lebensgefühl
Was also erwartet die Träger optisch? Bei den Farben dominiert ganz klar das Blau in allen Nuancen. Dies ist nach wie vor dem Trend zum Denim Look geschuldet – er bleibt einer der Lieblinge auch in 2020. Gründe? „Denim Kleidung steht einfach allen. Ob als komplettes Outfit oder in Kombination“, so Anja Scherbel- Erlinghagen, Textilingenieurin und Verkaufsleiterin beim DBL Vertragswerk Stangelmayer mit Sitz im süddeutschen Kolbermoor. „Denn man kann Denim Teile, etwa die Schürze, ja hervorragend mixen, beispielsweise mit edlen grauen Blusen – dann erhält es einen eleganten Touch.“
Der Mix macht’s, bringt Abwechslung und kreiert neue Looks – genau das überzeugt heute viele Träger. Neben Blau, Olive und Schwarz wird übrigens auch Grau in allen Variationen als Farbfavorit vom textilen Mietdienstleister DBL wahrgenommen. Schrill wird es also auch zu Beginn des neuen Jahrzehnts nicht. Zumindest nicht in der Berufsmode. Und auch die Schnitte werden laut Maren Gewand weniger figurbetont, stattdessen wieder weiter, umspielender, gar oversized – was das Bedürfnis an Lässigkeit unterstreicht. Etwa bei modernen Hemden und Blusen.
Materialien smart gemixt
Entsprechend natürlich, weich und leicht geht es auch beim Gewebe zu. Tendenz: kernig darf es zwar aussehen – aber absolut angenehm muss es sich tragen lassen! Wie schon im Vorjahr sind deshalb leichtere Grammaturen von 175 g/m² gefragt. Dazu sollte das Gewebe atmungsaktiv und nachhaltig sein. Hier gewinnt Tencel noch mehr Aufmerksamkeit – bei Gewebeherstellern wie auch bei den Konfektionären.
So wird die Faser in immer mehr Textilien eingesetzt, da sie sehr reißfest und beim Feuchtigkeitstransport effektiver als Baumwolle ist. „Angesagt sind auch weiter die Stretchgewebe – die Träger wollen den Komfort, den der smarte Materialmix ermöglicht, kaum noch missen“, so Maren Gewand mit Blick auf die Praxis und ihre Kunden im Mietservice.
Nachhaltigkeit und Hygiene? Passt zusammen!
Thema Nachhaltigkeit. Auch dieses wird 2020 bei Berufskleidung und ihrer Herstellung dominanter. Gerade im Gastrobereich. Ob mit Gewebe aus recycelten PET-Flaschen, mit Kleidung aus 100% Biobaumwolle oder mit ökologischer Kleidung, bei dem der umweltfreundliche Kreislauf der Kleidung von der „Wiege zur Wiege“ optimiert wird. Hier ist gerade viel in Bewegung – wie auf dem gesamten Bekleidungsmarkt.
„Die Nachfrage etwa nach fair produzierter Kleidung wird von unseren Kunden in der Gastronomie häufiger gestellt als noch vor einigen Jahren – für viele ist es allerdings auch wichtig zu wissen, wie ihre Kleidung gewaschen wird“, so Anja Scherbel-Erlinghagen. Schließlich ist der Aspekt der fachgerechten Sauberkeit und Pflege sowie ihrer lückenlosen Dokumentation in der hygienesensiblen Branche unverändert wichtig – auch weil es der Gesetzgeber verlangt.
Erfreulich, dass hier der Nachhaltigkeitsgedanke und der Mietservice gut zusammenpassen. „Wir sind mit unseren schonenden Waschverfahren gerade beim Wasserverbrauch der Haushaltswäsche überlegen. Wir verwenden umweltschonende Waschmittel – und wir setzen aus Prinzip bei der Berufskleidung auf Langlebigkeit“, so die DBL Expertin. Denn die Kleidung so gut zu pflegen und bei Bedarf eben auch zu reparieren, dass sie möglichst lange im Einsatz ist, gehört zum Geschäftsmodell des DBL Mietservice. Wertigkeit und Langlebigkeit – klarer Trend für 2020.